Der Heilige Fluss Nigihayami

~kommt vom Hafen~

Cheza atmete tief ein. "Aaaah! Dieser geruch gefällt mir schon besser!" Kiba wedelte freudig mit dem Schwanz und schnüffelte neugierig am Boden herum. Sie kamen zu dem Fluss und Cheza setzte sich auf einen Stein und ließ ihre Füße ins Wasser hängen. Das gesicht hatte sie zum Himmel gerichtet. "Hmmm. Die Sonne scheint heute so wunderbar, da kann ich wieder gut auftanken. Und dieses Wasser, ist wunderbar erfrischend. Länger hätte ich es nicht auf diesem Schiff ausgehalten." Kiba stimmte mit einem leisen wimmern zu, und stillte seinen Durst an dem Klaren Wasser. Bis zum Bauch stand er im Wasser und genoß die angenehme Kühle des Wassers. Trotzdem war er immer aufmerksam. Mit gespitzten Ohren und immer in die Richtung schauend, von der ein Geräusch kam. Seine klaren, goldenen augen waren immer Wachsam. Cheza hatte ihre Augen immer noch geschlossen und genoß die sonne, die Schiffsreise hatte ihr wirklich etwas zu lange gedauert. So blieben die zwei noch eine ganze weile dort sitzen, und lauschten den Liedern der Vögel.

~kommt an~

Auras durchforscht die Umgebung. Er will sich erst einmal hier zurecht finden. Schließlich kennt er sich hier auch noch nicht aus. Karten gibt es hier ja nicht. Also muss er sich auf seinen Orientierung Sinn verlassen. Nun kommt er hier an diesen Fluss an. So sauberes, reines Wasser, hat er schon lange nicht mehr gesehen. Langsam geht er den Fluss entlang. Dabei beobachtet er ganz genau, was um ihn herum geschieht. Doch dann bleibt er stehen. Er sieht eine frau, auf einem stein sitzen. Das ist es nicht, was ihn beunruhigt. Sondern der Wolf, der sich dort in der nähe herumtreibt, macht ihn sorge. Er holt schon einmal seinen Bogen vom Rücken, spannt einen Pfeil dort ein. Doch bevor er schießt, ruft er:" Hallo, du da, pass auf. Da ist ein Wolf."

Plötzlich wurde Kiba unruhig. Aufmerksam blickte er auf einen bestimmten Punkt am Flussufer. Cheza achtete erst darauf, als Kiba ein leises Knurren ausstieß. Sie blickte in die selbe richtung, in die auch Kiba schaute. Dort stand ein junger Mann. Er hatte gerade einen Pfeil in den Bogen gespannt, als er ihr zurief. Er wollte sie vor dem Wolf warnen.
Cheza erschrak, er wollte doch nicht etwa auf Kiba schießen!? Blitzschnell sprang sie von dem Felsen. Sie kniete sich zu Kiba herunter und nahm ihn in die Arme. "Stopp! Bitte nicht schießen! Er wird dir nichts tun! Dieser Wolf gehört zu mir. Hab keine Angst!" rief sie zu dem Jungen Mann herüber. Dann flüsterte sie Kiba beruhigend ins Ohr: "Ganz ruhig, er will uns sicherlich nichts tun." Sofort gab Kiba seine Verteidigungshaltung auf, und sah neugierig zu dem Mann herüber.

Langsam, sehr langsam lässt Auras seinen Bogen sinken. Doch weglegen, das macht er nicht. Auch wenn die junge Elfe, den Hund gut zu kennen scheint. Auras traut den Wölfen nicht.
"Bist du dir damit auch wirklich sicher, nicht das du einem Wolf vertrauen engten bringst, der es dann doch nicht wert ist," fragt er indem er sich den beiden dann vorsichtig nähert.
Doch auch Auras sieht beim näher kommen, das es wirklich ein zahmer Wolf ist. Den Bogen aber, hält er nun gesenkt.
Er erreicht die junge Elfe, sieht diese an und sagt:" um dich habe ich mir sorgen gemacht. Nicht um meine Person. Wie kommt es, das du einen Wolf bei dir hast?" Er betrachtet den Wolf, sieht das er wirklich zahm ist.
" Ein schönes Tier, wie heißt er denn?"
Doch dann verbeugt sich Auras:" ich heiße Auras, verzeih, wenn ich euch erschreckt habe." Aufmerksam sieht er zu der Elfe und dem Wolf.

Der junge Mann schien ihnen noch nicht so zu trauen. Obwohl er den Bogen sinken lies, und langsam auf sie zukam. Er fragte wie Cheza nur einem Wolf vertrauen konnte. "Ganz einfach, wir reisen schon sehr lange miteinander. Er hat mich gerettet, und wir haben schon einige schlachten miteinder gewonnen. Deswegen vertraue ich ihm." Der Mann schien etwas beruhigt zu sein. Als er vor Cheza steht, steht auch sie auf. "Was? Um mich hast du dich gesorgt?" Cheza lächelte und wurde leicht rot. "Das wäre aber nicht nötig gewesen. Ich habe ja Kiba bei mir." sie zeigte dabei auf den großen weißen wolf. "Nun ja, Kiba und mich verbindet eine enge Freundschaft, wir helfen uns gegenseitig. Er ist sozusagen.... meine Familie." gab sie zu verstehen, und lächelte freundlich.
Dann verbeugte sich der Mann vor ihr und stellte sich vor. Auras, so war sein Name.
"Auras, freut mich dich kennenzulernen!" sie machte einen Knicks "Ich heiße Cheza."
Sie war froh, schon so bald jemanden kennengelernt zu haben. Zuerst dachte Cheza lange zu brauchen um anschluss zu finden. "Kennst du dich gut aus hier? Oder bist du auch erst seit kurzem hier?" fragte sie, da sie die Stille die gerade herrschte unterbrechen wollte.

"So ist das also. Du kennst diesen Wolf also schon länger. Nun, dann kann ich meinen Bogen ja wieder weg packen." Was Auras auch sofort dann machte. Die Elfe stellte sich nun vor-
"Du hast aber einen schönen Namen, Cheza, der gefällt mir gut. Um deine frage zu beantworten, nein, ich lebe auch noch nicht so lange hier. Ich bin gerade einmal dabei, die Gegend zu erkunden. Einen Plan gibt es hier ja nicht. Nun habe ich dich also getroffen. Wie kommst du denn hier her? Also ich meine, wo wohnst du denn, etwa auch hier, in dem Dorf? Oder hast du noch keine bleibe gefunden?"
Auras setzt sich nun auf den Boden. Die Elfe hat seine volle Aufmerksamkeit. Und der Wolf, der legt sich zu den Füßen der Elfe nieder. Beide starren sich an.

Auras packte seinen Bogen wieder weg. Darüber war Cheza sehr froh, zwar war sie schon auf unzähligen schlachten gewesen, aber trotzdem verabscheute sie Gewalt.
Als Auras erwähnte, das er ihren Namen schön fand, lächelte sie. Aber sie überlegte auch, woher sie eigentlich diesen namen hatte. Sie wusste das sie so hieß, doch wer hatte ihr diesen Namen gegeben?
"Hmmm... eigentlich wohne ich nirgendwo..." sagte sie langsam. "Angekommen bin ich gerade vor kurzem mit dem Schiff." Dann musste sie kichern. "Haha! Die Menschen haben aber erschrocken ausgesehen als sie uns gesehen haben. Das ist immer wieder lustig, wie die Menschen reagieren." Auch Cheza setzte sich, sodass beide ungefähr auf Augenhöhe waren. Währenddessen legte sie ihre Hand auf Kibas Kopf und kraulte ihn. Kiba kniff die Augen zu. Und nach einer kurzen Zeit hörte man nur noch ein leises Schnarchen von ihm.
"Wie sieht es denn mit dir aus? Bist du auf der Durchreise, oder willst du hier eine dauerhafte bleibe suchen?" Cheza sah Auras aufmerksam an. Sie überlegte, ob er wohl Brüder oder Schwestern hatte, und ob er noch seine Eltern hatte.

" Das die Menschen sich erschrecken, glaube ich dir sehr gerne. Ein Wolf ist ein Wolf. Selbst wir Elfen erschrecken uns vor denen. Also nicht nur die Menschen tuen es. Keiner kann ja ahnen, das er zu dir gehört. Selbst ich dachte, der will dich angreifen." Auras lachte kurz auf.
"Du hast also noch keine bleibe gefunden, nun ich selber wohne ja über den Laden, den ich hier betreiben will. Angekommen bin ich auch erst vor einiger zeit. Eingelebt habe ich mich aber noch nicht. Erst einmal will ich mich hier umsehen. Bleiben werde ich aber bestimmt." Er sieht, das der Wolf eingeschlafen ist.
"Und du, du hast also noch kein bleibe für dich gefunden? Ich habe gehört, das ein Haus hier freisteht. Du solltest mal mit der Besitzerin reden. Es ist eine Elfe, die einen Menschen geheiratet hat. Weiß nicht, ob du sie schon kennen gelernt hast. Ich selber hatte noch nicht das Vergnügen. Werde es aber bald nach holen."
Wie schön sie ist, ob sie das auch selber weiß, überlegt er, während er die Elfe ansieht.

Cheza stimmte in Auras lachen ein. "Manche schrecken nicht vor meinem Wolf zurück. Wenn die Menschen mir in die augen sehen, schrecken manche zurück. Liegt wohl an der Farbe." Sie sah Auras an. Ihre tiefroten Augen leuchteten.
"Das freut mich, das du schon eine bleibe gefunden hast. Welchen Laden betreibst du denn?" Cheza war neugierig. Sicherlich würde sie ihn besuchen. Darauf freute sie sich jetzt schon.
"Danke für den Tipp aber... eigentlich brauch ich kein Haus." sie überlegte. "Ich glaube ich habe noch nie in einem Haus gelebt." Dann wurde sie rot. Sicherlich hielt er sie jetzt für sehr eigenartig.

Auras findet die rote Augenfarbe nicht ungewöhnlich. Warum auch, Elfen haben auch gelbe und grüne Augen. Obwohl rote doch seltener vorkommen. Aber das stört ihn nicht weiter.
"Deine Augen gefallen mir aber, besonders wenn sie so leuchten, wie jetzt auch. Menschen sind schon manchmal seltsam, oder aber es liegt daran, das wir sie kaum kennen. Es gab ja Zeiten, das haben sie uns verfolgt. Ich hoffe einmal, das dieses der Vergangenheit angehört. Meinst du nicht auch?"
Er hört ihr weiterhin zu. Erstaunt zieht er die Augenbrauen hoch:" du hast noch nie in einem Haus gewohnt? Ja, wo schläfst du denn dann? Also ich betreibe den Heiler laden. Ich stelle aus Kräutern, Salben und Tinkturen, sowie auch verschiedene Tee Sorten her. Wenn du willst, kannst du gerne einmal vorbeikommen und ihn dir ansehen."
Er lächelt sie immer noch an. Verstehen kann er nur nicht, wieso sie nicht in einem Haus wohnen will.

Cheza lächelte Auras an. "Danke, so etwas nettes hat noch nie jemand zu mir gesagt!" Da leuchteten ihre Augen gleich noch mehr. Aber gleich wurde sie wieder nachdenklich, als sie auf die Menschen zu sprechen kamen. "Ja, Menschen sind komische Wesen. Hmm... Mancherorts werden die Elfen immer noch verfolgt." Sie dachte an den Krieg in der Stadt, in der sie das letzte mal gekämpft hatte. Dort gab es viele verletzte und noch mehr tote. Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein, also Menschen kann ich nicht ausstehen. Zumindest habe ich noch keinen Getroffen, den ich mag. Obwohl ich ihnen auch nichts böses will."
Auras war sichtlich überrascht, das Cheza noch nie in einem Haus gewohnt hatte. "Naja, gewohnt habe ich noch nie in einem. Aber es ist nicht so als hätte ich nie eins von innen gesehen." Sie dachte an die lange zeit zurück, in der sie in einem Labor gewohnt hatte, das aber nicht freiwillig. Aber sie wollte Auras davon noch nichts erzählen. Sonst würde er sie für völlig verrückt halten. "Ich schlafe dort, wo ich gerade will. Ich habe ja mein Wandelndes Kissen dabei!" lachte sie und zeigte auf Kiba.
"Oh, wirklich? Darf ich dich besuchen kommen? Das wäre mir ein großes Vergnügen einmal deinen laden zu sehen!" Cheza freute sich riesig. "Allerdings müsstest du mir nur noch den Weg dahin erklären... Ich kenne mich ja hier noch nicht aus." Andererseits dachte sich Cheza, hatte sie ja noch Kiba, er konnte Auras Witterung sicherlich bis zu seinem Zuhause zurückverfolgen. Aber schöner wäre es natürlich wenn sie denn weg von Auras gezeigt bekommen würde. Chezas lächeln wurde breiter.

Auras kann nur mit den Kopf schütteln:" Du hast noch nie in einem Haus gewohnt, sagst du, also du legst dich überall hin, wo du gerade bist? Gut, im Frühling und Sommer, kann ich es nachvollziehen, aber wenn im Herbst die Nächte kühl und im Winter, die Nächte kalt sind, was machst du denn dann?" Ein erneutes Kopfschütteln erfolgt.
Nun schweigt er und stellt sich vor, wie Cheza leben mag. Besorgt fragt er nun:" was isst du denn, also, wovon ernährst du dich? Kannst du Kochen, also etwas warmes essen, weißt du was, ich nehme dich einmal mit zu mir. Aber nur, wenn du magst. Ich zeige dir gerne mein Haus." Nun lächelt er:" ach ja, was die Menschen hier auf der Insel betrifft, die scheinen auch der Meinung zu sein, da jeder ein recht auf sein Leben hat. Du solltest sie kennen lernen. Denn wie bei den Elfen, nicht alle Menschen sind böse und wollen uns nach dem Leben trachten. So habe ich es gehört, obwohl ich bisher auch nur einen getroffen habe."
Er erhebt sich, dann sagt er:" wie ist es, willst du mir folgen?"

Auras konnte Cheza überhaupt nicht verstehen, warum sie noch nie in einem Haus gewohnt hatte. "Hmm... Wie kann ich dir das nur am besten erklären. Sagen wir so... ich bin... keine richtige Elfe... aber auch kein Mensch...Naja, im Winter da hab ich auch immer etwas gefunden, wo ich unterschlüpfen konnte." sagte Cheza etwas beschämt.So, jetzt denkt er ich bin vollkommen verrückt, dachte sie noch.
Dann sah er plötzlich etwas besorgt aus. "Wovon ich mich ernähre? Ähm..." jetzt wurde Cheza richtig rot. Wenn sie das sagt, würde er sich bestimmt an den Kopf tippen, weggehen und immer einen großen Bogen um sie machen. "Oh, ich würde mich riesig freuen, dein Haus einmal zu sehen!" Jetz war Cheza ziemlich aufgeregt, sie freute sich wirklich, und sie verzog ihren Mund wieder zu einem strahlenden lächeln.
Als Auras das mit den Menschen sagte, war Cheza sehr beruhigt. "Da bin ich aber froh. Ich habe es meist anders erlebt. Das die Menschen unsere Art ausrotten wollten... Aber wenn du sagst, das es hier nicht so ist, bin ich beruhigt!" Sie lächelte ihn dankbar an und stand auch auf. "Ich komme natürlich gerne mit. Äääh... Kiba? Darf er auch mitkommen?" Kiba war schon aufgesprungen, und war schon bereit an Chezas Seite wieder weiterzuziehen.

"Keine Elfe, kein Mensch, was bist du denn dann. Und warum sagst du nicht, was du isst? Ist es ein Geheimnis?" Auras holt tief Luft:" weißt du, ich würde gerne mehr über dich erfahren, das alles hört sich sehr Interessant in meinen Ohren an. Also, ich werde dich in mein Haus einladen, gehen wir erst einmal dort hin." Ein Seitenblick auf den Wolf:" Sicher darf er mitkommen. Am Haus befindet sich ein großer Garten. Dort kann er sich gerne aufhalten. Denn ich sehe ja, das er zu dir gehört. Wenn es dir und dem Wolf nichts ausmacht, möchte ich aber, das er erst einmal nicht ins Haus kommt. Geht das in Ordnung für dich?"
Auras zweifelt nicht daran, das der Wolf ihm wohlgesonnen ist. Doch seine scheu, einem Wildtier gegenüber, ist nun einmal vorhanden.

"Nein, ein Geheimnis ist es nicht. Es ist nur so... ich will nicht, das man mich schon gleich am ersten Tag in der neuen Umgebung für verrückt hält. Es ist nämlich etwas.... kompliziert. Aber wenn dich das ganze interessiert, erzähle ich es dir natürlich gern. Aber da brauchen wir nicht hier draußen darüber sprechen. Ist vielleicht ein bisschen unbequem." Cheza nickte. "Gehen wir am besten zu dir. Kiba macht es auch nichts aus, wenn er draußen bleiben muss." Sie sah Kiba an. Dieser streckte sich noch, und ging dann schon mal vor. Als er ein paar Meter gelaufen war, blieb er stehen und drehte sich zu Auras und Cheza um. "Er meint, das er schon auf dein Zuhause gespannt ist. Er kann es kaum erwarten." Cheza kicherte.

"Dann ist es also so, das ihr mitkommt. Brechen wir doch auf, ich zeige dir dann mein neues zu Hause." Die beiden gehen zusammen los. Der Wolf geht mal vor, mal hinter ihnen. Auras kennt den direkten Weg zu seinem Haus auch noch nicht so genau, deshalb bleibt er ab und an einmal stehen, um sich zu Orientieren.
Somit verlassen die drei den Heiligen Fluss.


>>> gehen zum Heilerladen

Kommt von irgend wo her.

Ziellos wanderte Amara durch die gegend. ermüdet ließ sie sich am Ufer des Flusses nieder um ihre Beine im kühlen nass zu erfrischen. Ein leichter Wind ließ ihre Haare leicht flattern, dabei vielen ihr ein paar stränen ins Gesicht diese legte sich mit ihrer rechten Hand zurück hinters Ohr. Fast schon schläfrig sah sie in den Fluss hinein in dem Fische um ihre Füße schwammen. Ein lustiger anblick aber Amara war abwesend trief in Gedanken versunken. Eine lange Reise war hinter ihr. Eine art Pilgerfahrt die sie Erfolgreich aber Einsam gemacht hatte. Ohne ihre Füße abzutrocknen zog sich weiter.

~geht weiter ~