Die Bücherei. Das Buch Paradies

" Meinst du das im ernst, das er darüber nachgedacht hat?" Mary hat ihre zweifel daran. Deshalb sieht sie Maria auch fast ungläubig an. Dann atmet sie tief ein, wird rot, wie eine Tomate die zu viel Sonne abbekommen hat:" Ob ich ihn liebe, willst du wissen, echt jetzt?"
Maria nickt dazu, Mary senkt den Blick, dann richtet sie ihn direkt auf Maria. Mit zitternder Stimme sagt sie:" ja, ich liebe ihn. Anders kann ich das, was ich für Jack empfinde, nicht ausdrücken. Doch ich bezweifle, das er mich noch liebt. Er war so, so ach verdammt, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll." Mary senkt wieder den Blick auf die Tischplatte, rührt dabei wie verrückt, ihren Tee um.

"Mary glaube mir. Ich bin mir mehr als sicher, dass er dich vom ganzen Herzen liebt und du die einzige Frau bist, die er an seiner Seite haben möchte." mit einer zuversichtlichen und ruhigen Stimme werden diese Wörter gesprochen. "Zweifle nicht an ihm, Mary. Höre einfach auf dein Herz, ich sage dir, du wirst es nicht bereuen." Sie nippt wieder an ihrem Tee bis die Tasse geleert ist. Der Tee war köstlich. Ein weiterer Keks wandert in ihren Mund und wird gegessen. "Na, das muss dir doch nicht peinlich sein. Liebe ist etwas, wofür man sich niemals schämen sollte." Zumal Maria wohl das heikelste Verhältnis von allen hat, zu einem Pater... ein Räuspern. Zumal dieser auch noch 8 Jahre älter ist als sie. Noch ein Räuspern. "Glaub mir, ich weiß wovon ich rede." sie schmunzelt.

"Wieso bist du dir da so sicher, das er mich von ganzen Herzen liebt?" Mary runzelt die Stirn:
"wie kommst du darauf, wenn ich mir nicht sicher bin, bei ihm?" Sie weiß nicht, wieso Maria sich dabei so sicher sein kann. Denn sie hat mir ihr doch nie über Jack geredet.
" Ich soll auf mein Herz hören, meinst du, ich weiß nicht, also mein Herz, das sagt, vertraue ihm doch mein Verstand, der sagt etwas anderes, nämlich pass auf dein Herz auf, das du es nicht an den falschen verschenkst. Ich weiß, es klingt verrückt, doch ich...... ich ... bin....verunsichert.
Gestern, das hat er nur........meine Hand gehalten......als wir den Film dann gesehen haben.....hat er nichts unternommen.......mir zu zeigen......das er für mich.......noch etwas .....empfindet." Mary stottert plötzlich, wie immer wenn sie aufgeregt und unsicher ist.

Dann hört sie weiter zu, was Maria sagt:" wie, du weißt, wovon du sprichst? Das versteh ich nun überhaupt nicht mehr. Ach Liebe, sie ist kompliziert. Ich weiß nicht, wo Liebe anfängt und wo sie aufhört."

"Vielleicht wollte er nichts übereifern, weil er Angst hatte, sich dir aufzudrängen? Mary, er war zurückhaltend, weil er nicht weiß, wie du für ihn fühlst. Ich war bei ihm und er hat mir sein Herz ausgeschüttet. Ich kann dir sicher sagen, dieser Mann liebt dich mehr als alles andere auf der Welt."
Zum zweiten sagt sie folgendes. "Na hör mal. Carter ist ein Pater, ein Pastor. Und diese dürfen bekanntlich keine Beziehungen führen, richtig? Und noch etwas, Carter ist acht Jahre älter als ich, was glaubst du, was wir für Probleme mit meinem Vater und Harris hatten? Weißt du nicht mehr, wie über mich und Carter jahrelang getuschelt wurde? Als ich noch nicht volljährig war? Glaubst du nicht, dass ich und er darunter gelitten haben? Doch wir stehen zu unserer Liebe, egal was die anderen denken. Liebe ist kompliziert, doch wenn man lernt mit ihr umzugehen, ist sie einfach." sie lächelt. "Ich liebe Carter und es ist mir egal, was geschieht. Ich werde ihn niemals verlassen, denn er ist für mich der wertvollste Mensch auf der Welt. Ich liebe ihn, seit ich ein Kind gewesen bin. Das mag albern klingen, doch Carter hat mich von anfang an fasziniert, mich in seinen wunderbaren Bann gezogen..." Ja, das ist wohl Liebe... ihre Liebe.

" Du..... du warst bei ihm.....er hat dir sein ......Herz ausgeschüttet?" Mary ist erstaunt, das Jack mit Maria darüber geredet hat. Soll sie sich jetzt hintergangen fühlen, oder nicht:" du wusstest davon, warum hast du es nicht gesagt, Maria. Wolltest du wissen, wie ich über Jack denke, oder ob ich etwas für ihn empfinde?" Mary steht auf, geht hin und her, sie überlegt, wie sie Jack gegenüber treten soll, wenn sie sich wieder begegnen. Hat er mit noch jemanden gesprochen? Bin ich nun das Gesprächsthema vom Ort? Das will ich nicht, im Mittelpunkt des Dorftratsches stehen. Nein, niemals.
Als Maria dann von ihrer Beziehung zu den Pater spricht erwiderte Mary:" ja, ich weiß es, habe es selber mitbekommen. Doch das ist doch eure Angelegenheit. Und was hat das damit zu tun, das er der Pater ist? Carter ist kein Pastor, sondern Pater. Er kümmert sich um die belange der Kirche. Ist er eigentlich Katholisch oder Evangelisch?Ich weiß nicht einmal, welcher Konfession er angehört. Dieses Gerede damals, hat mich sehr aufgeregt. Vor allen die älteren der Bewohner, haben sich das Maul über dich und ihn zerrissen. Selbst meine Mutter, hat mal irgend etwas gesagt dazu. Fra nicht was, ich habs aus meinem Gedächtnis gelöscht." Dann lächelt sie plötzlich:" aber weißt du, etwas ist positiv zu sehen. Solange die Leute über jemanden reden, lebt dieser noch. Wenn sie aufhören, ist er meistens tot. Und ob Carter, 8 10 oder 15 Jahre älter ist, wie du, was soll es denn. Du liebst ihn, er liebt dich. Heiratet endlich, wird höchste zeit, will mal auf einer Hochzeit gehen."
Plötzlich weiß sie auch, wie sie sich Jack gegenüber verhalten soll. Doch das sagt sie nicht.

"Unter einem Pater versteht man einen katholischen Geistlichen, der zwar die Priesterweihe erhalten hat, aber nicht als Weltgeistlicher tätig ist. Er wurde mit heiligen Ölen speziell eingesalbt, er ist also ein Geweihter." wodurch die Konfession geklärt werden sollte. "Bei den Evangelen sagt man mal Pfarrer oder mal Pastor, je nach Landschaft. Einen Pater kennt die ev. Kirche nicht." und damit sollte auch geklärt sein, dass es eigentlich auch verboten ist, was die beiden da führen, nämlich eine Beziehung. "Ich selbst gehöre auch dem Katholischen Glauben an und wie du weißt, wollte ich ursprünglich Nonne werden und als Schwester mit Carter die Kirche führen. Doch wie du siehst, ist es etwas anders gekommen und ich muss sagen, ich bereue keinen einzigen meiner Schritte, sondern bin stolz darauf, dass keiner mehr über uns redet und uns dennoch so respektiert, wie wir nunmal sind." Sie schmunzelt. "Eine Hochzeit? Nun... ich weiß nicht. Vielleicht wird es die geben, ich weiß es wirklicht nicht. Abwarten." erwidert sie nur. Dann schaut sie wieder Mary an. "Worüber denkst du nach?"

"Also echt, stimmt, du hast recht damit. Aber wie gesagt, es interessiert mich nicht, welcher Konfession, Carter angehört. Ich bin dafür, das ihr Heiraten könnt. So sehe ich es wenigstens und nicht nur ich. Du wolltest Nonne werden, nun wenn du es geworden wärst, ich hätte mich nicht gewundert, Maria. Viele haben dich schon in einem Kloster gesehen, wobei ich aber sagen muss, ich bin froh, das du es nicht geworden bist. Als unsere Bürgermeisterin, gefällst du mir viel besser." Mary lachte nun wieder, bevor Maria ihr die nächste frage auch schon stellte.
" Ich denke darüber nach,wie ich Jack das nächste mal begegnen soll. So genau, weiß ich es noch nicht. Was meinst du, soll ich ihm sagen, das ich mit dir gesprochen habe, was meinst du dazu?" Ratlos und schüchtern, wirkt sie schon wieder einmal.

"Ja... zumal ich seit ich denken kann, Kontakt mit der Kirche habe. Damals war es Pater Braun zu dem ich gegangen bin, bis er verstorben ist. Dann kam Carter, als er gerademal 17 Jahre alt gewesen ist. Heute ist er 31 und ich bin immer noch bei ihm. Ich bin auch froh, hier geblieben zu sein." was sie wohl am meisten Carter zu verdanken hat. Denn nur wegen ihm hat sie sich entschieden, Mineral Town nicht zu verlassen, sondern das Leben zu führen, welches sie nun führt. "Nun, ob du ihm das sagen möchtest, liegt ganz bei dir. Mir macht das nichts aus, wenn du es erwähnen solltest. Mach, was du für richtig hälst." sie lächelt. Wenn sie so helfen konnte, soll ihr das nur recht sein. "Ach Mary~ oh" ihr fällt ein, dass sie doch ein Foto mitbekommen hat von Jack. "Schau mal, dieses Foto hier, kennst du das noch?" es zeigt Mary, Popuri, Karen, Elli, Ann und Maria als kleine Kinder am Baden, Jack hat es als kleiner Junge fotografiert, es war sein erstes Foto. "Ich musste lachen, als ich das entdeckt hatte."

"Ich werde es mir überlegen, ob ich es ihm sagen werde, oder nicht," erwidert Mary nun. Wenn er mich darauf ansprechen sollte, werde ich es schon sagen. Nun weiß ich ja, das er mich liebt. Wenn er es Maria schon gesagt hat, sie davon überzeugt ist, dann muss ich es wohl oder übel glauben. Ich glaube kaum, das er sie jemals belügen würde, das sähe ihm nämlich nicht ähnlich. Mary zuckt kurz mit den Schultern, dann meint sie, ja, du warst immer in der Kirche zu finden. Solange ich zurück denken kann, war es so gewesen. Hat man Maria gesucht, in der Kirche war sie meistens zu finden."
Ein schmunzeln ist zu sehen, dann zeigt Maria ihr ein Bild.
Mary betrachtet es, dann schüttelt sie den Kopf:" das Bild, habe ich noch nicht gesehen. Ich weiß wohl, das wir oft zusammen am Strand waren aber das Jack uns Fotografiert hat, nein, das wusste ich nicht. Aber es ist ein niedliches Foto, muss ich sagen." Dann lacht sie auch:" kann ich mir vorstellen, das du gelacht hast. Ich werde ihn mal fragen, ob ich auch eins davon bekommen kann. Bin ja einmal gespannt, ob er es noch einmal heraus geben wird." Mary holt noch einmal, eine Tasse von dem Tee, und schenkt Maria auch noch eine ein.

"Ja... die Kirche ist wohl mein zweites Zuhause, seitdem ich denken kann." seitdem ihre Mutter verstorben ist, war sie ja nur noch bei Carter zu finden. Ja, Maria ohne Carter und Kirche... da würde etwas wohl nicht stimmen. Mary schenkt ihr nochmal Tee nach, dankend nimmt sie die Tasse in die Hand und trinkt daraus. "Nun, mal schauen, vielleicht hat er ja noch eines über, ich hatte Glück gehabt, als ich ihn danach gefragt habe. Ich werde es zuhause aufhängen, ist eine schöne Erinnerung das ganze. Man wird so schnell erwachsen und die Zeit rennt so schnell, kaum zu glauben. Hm..." sie stellt die Tasse wieder ab und lässt ihren Blick kurz durch die Gegend schweifen. Überall Bücher, wohin man nur sehen kann. Und oben kommen bald auch noch welche hin! Welche Themenbereiche dann da sein werden? Abwarten. "Gut mach das. Es ist deine Entscheidung." erwidert sie ihr. "Wie geht es denn deinen Eltern, Mary? Alles in Ordnung bei euch?" erkundigt sie sich hin und fühlt sich ertappt, wie ihr Vater zu reagieren. Sowas. Ein Kichern kommt über ihre Lippen.

Maria erzählt und Mary hört zu. Dann meint sie wie es ihren Eltern geht.
Mary sagt offen, wie es ist:" Ich habe sie schon länger nicht mehr besucht. Sie waren aber auch nicht hier gewesen, in letzer zeit, muss ich gestehen. Es ist nicht so, das ich sie nicht vermisse, aber mir fehlt einfach die Zeit, dorthin zu gehen. Ich nehme an, das es ihnen gut geht, denn sonnst hätte man mir ja bescheid gesagt." Jetzt wirkt sie doch etwas schuldbewusst. Denn gerade sie, wurde von ihren Eltern, gehütet wie ein Augapfel. Mary gewöhnte sich daran, sich abzunabeln. Doch Marias frage, brachte es Mary in Erinnerung, die Eltern zu vernachlässigen.
Deshalb sagte sie, ziemlich leise aber doch verständlich:" aber ich werde sie in den nächsten Tagen aufsuchen. Schließlich muss ich mich ja noch bedanken, für die Regale, die Papa bei Joe in Auftrag gegeben hat. Darüber habe ich mich natürlich, sehr gefreut, muss du wissen." Dann sagt sie aber zu Maria:" und was machen dein Bruder und Vater denn so? Harris ist ja nie zu sehen. Wohnt der noch hier unten oder wohnt der oben im Dorf? Ich weiß es nicht einmal, da kannst du mal sehen, wie beschäftigt ich bin."

"Hm..." sie überlegt einen Augenblick. "Harris ist oben immer unterwegs und sieht da nach den rechten. Manchmal, aber wirklich sehr selten streift er auch hier durch die Gegend, aber meistens ist er oben beschäftigt. Mein Vater? Er macht dasselbe wie hier eben oben. Liegt wohl irgendwie in der Familie, dass wir beschäftigt sind, wenn ich so darüber nachdenke. Sowas aber auch..." da ist sie selbst überrascht. "Na ja... was solls." ein Schmunzeln. "Wie? Wie lange warst du denn nicht mehr bei deinen Eltern? Das hört sich ja danach an, dass du ziemlich lange nicht mehr bei Ihnen gewesen bist. Sie vermissen dich bestimmt, du bist doch ihr Augapfel." erwidert Maria ihr, denn sie weiß, sie gut Anna und Basil auf ihre Tochter acht gegeben haben. "Besuch sie bei Gelegenheit, sie werden sich garantiert darüber freuen."

"Also so wie hier, macht er es jetzt oben. Nun, ich werde ihn bestimmt dann über den weg laufen, wenn ich nach oben zu meinen Eltern gehe. Ja ich weiß, das sie mich vermissen. Am liebsten würde sie es sehen, wenn ich bei ihnen wohnen würde. Aber so gefällt es mir besser. Nicht immer über jeden Schritt, Rechenschaft abgeben zu müssen. Nach dem Motto, wo warst du, wieso kommst du erst jetzt nach Hause, mit wem hast du dich getroffen und so weiter. Ich verstehe sie ja, aber ich meinte schon immer, das sie es zu gut mit mir meinten. Wenn die wüsten, das ich und Jack, oh man, Maria ich hätte keine ruhige Minute mehr. Das kannst du mir glauben." Mary holt Luft:" Ich würde von ihnen bestimmt aufgefordert werden, mich nicht mehr mit ihm zu treffen. Er könnte ja mehr wollen, wie ich ihm geben will. Weißt du wie ich es meine. Mutter würde sich nur unnütze Sorgen machen, das ich ein Kind bekommen würde, bevor ich verheiratet bin. So sind sie nun einmal. Ich liebe meine Eltern, wirklich, aber ihre Fürsorge, ihre Angst, das mir etwas passieren kann, die nervt manches mal ganz schön." So hat Mary noch nie zu jemanden gesprochen. Sie will frei sein, so wie die anderen hier auch frei sind.

"Ja ich kann dich da vollkommen verstehen, Mary." erwidert sie ihr. "Mein Vater und Harris waren ja genauso, als ich noch nicht volljährig war. Geh nicht wieder zu Carter, geh mal raus aber nicht zu Carter. Oder wenn ich mal eine Nacht bei ihm geblieben bin, oh man, das gab vielleicht Ärger, dass kannst du gar nicht glauben. Wie oft ich mich mit Harris und Vater in den Haaren hatte, oh weh." sie schmunzelt schließlich. "Ok, wenn du ein Kind erwarten würdest, glaube ich, wäre ich auch mehr als überrascht. Du wirkst ja immer so brav und unschuldig, von daher. Irgendwie gehört das zu deinem Image glaube ich." wie die Leute wohl über Maria denken? Hm... nie drüber nachgedacht.

Mary schnauft hörbar auf, ihre Augen schießen Blitze ab, sie runzelt die Stirn:" ja, so sehen mich die Leute. Als braves Unschuldslamm, das von allen beschützt werden muss. Weißt du, wie sehr ich das hasse, so eingestuft zu werden? Nein, das kannst du nicht wissen, woher denn auch. Mary sei ein liebes Kind, sei höflich und zuvorkommend, wieder sprich nicht wenn jemand etwas sagt, auch wenn dieser Unrecht hat. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was ich mir jeden morgen anhören musste, bevor ich aus den Haus ging." Mary hat plötzlich Tränen in ihren Augen, sie zieht hörbar die Nase hoch, steht auf, um sich ein Taschentuch zu holen.
" Egal, was ich auch mache, immer heißt es, sieh mal wie lieb und folgsam Mary ist. Sie hört auf ihre Eltern. Alle haben mal über die Stränge geschlagen, ich habe mich nicht getraut, weil ich einfach zu schüchtern dazu war. Kannst du dir vorstellen, ich würde meine Eltern mal anbrüllen, ihnen so richtig die Meinung sagen?" Wer könnte das, ausgerechnet bei Mary. Die stehts zuvorkommend und freundlich ist.

Sie schüttelt den Kopf. "Nein das kann ich mir wirklich nicht vorstellen, zumal du dich der außenwelt genauso gibst, wie du dich beschreibst. Wie soll man da auch anders von dir denken, Mary? Du warst immer die liebe und brave und auch jetzt benimmst du dich so, warum sollten die Leute also etwas anderes von dir denken, wenn sie dich nur so kennen?" erwidert sie ihr mit einer Ruhe in der Stimme und nippt an dem Früchtetee. "Wenn man jahrelang ein Bild schafft, gewöhnen sich die Menschen daran." folgt von ihr. "Ich wurde als Tochter des Bürgermeisters angesehen und die meisten Kinder mieden mich, aus Angst, dass ich etwas petzen würde und sie von ihren Eltern ärger bekommen würden. Als dann Carter kam, haben sich alle den Mund aufgerissen, ich hätte ein unsittliches Verhältnis zu ihm, da ich noch als Kind galt und nur bei ihm war. Jetzt wo ich Erwachsen bin und Bürgermeisterin und zu meiner Beziehung zu Carter stehe, akzeptieren alle mcih so wie ich bin und das obwohl meine Vergangenheit von Gerüchten geplagt ist. Ich habe nie wirklich auf meinen Vater gehört, oder auf Harris. Ich wollte tun was ich wollte und na ja... ich werde dennoch als freundlich und nett angesehen. Hm... die Leute sind eben komisch, denk dir nichts dabei. Ich mache mir schon seit Jahren keine Gedanken mehr darüber, was andere über mich denken. Ich will gar nicht wissen, was die wohl hinter meinen Rücken über mich tuscheln. Es interessiert mich nicht." sie zuckt mit den Schultern.

Mary fährt selten aus ihrer Haut, doch manches muss einfach einmal gesagt werden. Sie fühlt sich plötzlich freier und ausgeglichener. Deshalb meint sie dann auch erst einmal:" danke dir fürs zuhören. Es tut gut, mal mit jemanden zu reden. Ich erinnere mich noch gut daran, das du gemieden worden bist. Auch ich habe es zeitweise getan, wenn die anderen mal mit mir gespielt haben und ich dich holen wollte. Dann hieß es oft, nee bloß nicht, die sagt sonst alles Ihren Vater oder noch schlimmer, ihren Bruder und wir dürfen dann nicht mehr hier hin zum spielen kommen. Es tut und tat mir immer sehr leid, wenn ich daran zurück denke. Ja, eines stimmt schon, auch Kinder können grausam sein. Aber wie du schon sagtes es soll einen nicht interessieren, was die Leute über einen reden."
Ein erneutes schmunzeln ist zu sehen:" auch da hast du recht mit. Jetzt akzeptieren es alle, das du und Carter zusammen seit. Ich bewundere euch beide dafür. Ihr zeigt, das alte Traditionen nicht unbedingt gut sein müssen. Und auch ich sage, das es gut ist, so wie ihr beide es macht. Wir können echt froh sein, das die Älteren jetzt oben wohnen. Die würden sich sonst nur aufregen, kennen wir doch, oder etwa nicht.?" Sie denkt dabei an Mana, die kann das tatschen immer noch nicht lassen. Alle jüngeren, gehen ihr aus den Weg. Aber ob sie es bemerkt, weiß niemand so genau.

"Ja hast du recht. Aber es ist gut so, wie es jetzt ist, ich will mich nicht beklagen und ich glaube, alle anderen wollen das auch nicht." Maria leert auch ihre zweite Tasse Tee. "Vielleicht wurde es ja wirklich Zeit, dass die älteren ein wenig Abstand nehmen, damit Mineral Town sich weiter entwickeln kann, ich meine es ja nicht negativ oder so, jedoch muss man überlegen, dass wir wohl sonst nie soweit gekommen wären, wie wir nunmal sind, habe ich nicht recht?" sie räuspert sich und stellt die leere Tasse ab.
Maria steht auf und geht ein paar Schritte, sich die Beine vertreiben. "Hm... jetzt habe ich dich aber lange genug von der Arbeit abgehalten, schließlich bestellst du die ganze Zeit Bücher und nachher verlierst du noch den Faden wegen mir. Ich glaube, ich werde mich mal wieder auf den Weg machen, habe dich lange genug aufgehalten."

Mary schielt zu ihrem Schreibtisch hinüber, meint dann lachend:" Ach was, den Faden verliere ich schon nicht. Ach wenn du schon einmal da bist, was soll denn deiner Meinung nach, noch für Bücher hier zu finden sein. Ja, ich meine damit, willst du bestimmte Bücher haben, wie Fachbücher, so in der Art?" Mary ist gleichfalls aufgestanden, geht etwas hin und her.
"Bücher über Anbau, Viehzucht, Pflanzen, die habe ich alle hier. Auch Bücher, die die Geschichte des Dorfes erzählen, sind hier unten zu finden. Oben hätte ich gerne etwas Modernes, oder anders ausgedrückt, Zeitgemäßer. Wie sieht du das so?"
Dann lehnt sie sich an ihrem Schreibtisch an, auf den die verschiedenen Kataloge liegen.
"Gestört, hast du mich nicht, nur mal so nebenbei erwähnt. Aber ich nehme an, das Carter auf dich schon warten wird. Spät genug, ist es ja nun auch." Sie schaut zur Uhr. Sie und auch Maria, hatten längst Feierabend. Wie die Zeit vergeht, wenn man sich unterhält.

"Ich halte das für eine gute Idee." erwidert Maria ihr. "Ich bin schon ganz gespannt, wie es aussehen wird, wenn alles fertig ist." Auch sie blickt auf die Uhr. "Du meine Güte, ist es wirklich schon so spät? Oh nein~ ich habe die Zeit vollkommen aus den Augen verloren, das gibt es doch gar nicht!" Sie schmunzelt. "Wird Zeit das ich heim komme, sonst macht sich Carter nur Sorgen und das will ich nícht. Du weißt ja selber wie das ist, nicht wahr, Mary?" sie lacht auf und blickt sich rechts und links um. "Du Mary, soll ich dir mal ein Geheimnis verraten? Da gibt es etwas, was ich dir nicht erzählt habe... ja, schau mich nicht so an, aber wir beide fanden es am besten, es Geheim zu halten." nocheinmal schaut sie sich um. "Du weißt doch, dass Carter und Ich kurz bevor das alles hier passiert ist, weggefahren sind, richtig?" daraufhin folgt ein Nicken von der Bibliothekarin. "Schau mal." und siehe ja, ist das etwa ein Ehering an ihrem Finger? Sie grinst.

"Ich auch, ich hoffe, das die Sitzgruppen bald kommen werden. Joe hat versprochen, sich darum zu kümmer. Dann die Bücher noch, der neue Bereich ist dann fertig. Die dunklen Wände, die hellen Regale davor, dazu helle Sitzgruppen, der Boden mit hellen Fliesen, dazu blaue Vorhänge ach ich sehe ihn schon vor mir. Den neuen Bereich, meiner Bücherei."
Als Maria ihr ein Geheimnis verraten will, sagt sie:" ein Geheimnis, wenn du willst. Ich erzähle es bestimmt nicht weiter, das dürftest du doch wissen, also ich höre."
Mary hört zu, nickt dann:" ja, kann mich daran erinnern, wieso?" Dann hebt Maria ihre Hand, Mary schaut einmal, ein zweites mal, dann:" das ist doch nicht wahr- Oder doch, du ich meine ihr, ich fasse es nicht. Warum habt ihr es geheim gehalten. Ach Maria, ich freue mich für euch. Jetzt können selbst die alten, nichts mehr gegen eure Beziehung haben."
Spontan umarmt Mary, Maria, Meint dann:" Glückwunsch, ja damit hätte selbst ich nicht gerechnet. Du als erste unter der Haube. Ach ich freue mich. Schade, das es niemand weiß. Aber ich sage nichts, sollen sie es lieber von euch erfahren, nicht von mir."
Mary grinst ganz plötzlich, sagt lachend:" willst du es aber schnell verkünden, dann erzähle das einmal Mana. Dann weiß es das ganze Dorf, in null Koma nichts. Das würde ihr gefallen, glaubst du nicht auch?" Ein breites grinsen auf Marys Gesichtszügen ist zu sehen, als sie das zu Maria sagt.

Maria lächelt. "Ja, als wir weg waren, haben wir geheiratet. Harris und mein Vater wissen von der Sache, wir haben aber alle beschlossen, es unter Verschluss zu halten." erwidert sie ihr. "Deshalb erzähle ich dir auch erst heute von der Sache. Ja, du hast recht, Manna würde sich mehr als nur freuen, endlich wieder über etwas tratschen zu können. Tja..." auf die Sache mit der als erstes unter der Haube, meint Maria nur: "Nun, was erwartest du denn? Ich lebe bei diesem Mann fast schon mein ganzes Leben. Und ich habe ihm immer gesagt, dass er nur mir gehört, also hatte er letztenendes gar keine andere Wahl, als mich endlich zu heiraten." sie lacht auf. Ja, im Nachbardorf wusste ja keiner, dass er ein Pater ist, daher gab es dadurch auch keinerlei Probleme. Und das sie es verheimlicht haben ist auch ein Grund dafür, weil das Unglück geschehen ist. Nun ja, da wollte man eben nicht herausposaunen, verheiratet zu sein.
"Du wirst die nächste sein, glaube mir. Ich sehs schon vor mir kommen." Ha, und Jack hat ihr versprochen, Trauzeugin zu sein! Das weiß natürlich Mary nicht, ein Grinsen legt sich auf ihr Gesicht bei diesem Gedanken. "So... aber nun sollte ich wirklich gehen. Du willst doch auch irgendwann mal Feierabend haben. Oder hast du noch Lust mit mir ins Gasthaus zu gehen?"

Mary lacht, meint nun:" ja so ist es also gewesen. Dein Vater und dein Bruder, die wussten also bescheid, haben aber nichts davon gesagt. Bis heute nicht, was mich doch sehr erstaunt. Egal, es ist eure Sache, ob es alle erfahren sollen, oder nicht."
Als Maria weiter redet, hört Mary ihr nun noch mit offenen Mund zu.
"Also, du meinst, echt, nee du, ich weiß nicht, ehrlich, ich als nächste, nein, das glaube ich nicht. Also, Jack" sie schüttelt den Kopf:" der wird mich bestimmt nicht Heiraten wollen. Er braucht doch eine Frau, die etwas von der Farm arbeit versteht. Ich tue es nicht, habe sogar etwas Angst, vor seinen Kühen. Ich kann mir nicht vorstellen, das er mich zur Frau haben will."
Mary seht Maria an, meint dann:" ja Feierabend habe ich schon, aber wartet denn Carter nicht auf dich? Ansonsten, ja einen Abstecher ins Gasthaus, wäre ich nicht abgeneigt. Dann müsste ich nicht heute kochen."
Ja, Mary würde mitgehen, wenn es Marias zeit erlaubt.

"Hm... ja, eigentlich schon. Ich kann ihm ja bescheid geben, oder ihn mitschleppen. Will ja auch nicht, dass er sich unnötig Sorgen um mich macht." sie schmunzelt. "Na, da bin ich mir nicht so sicher, du weißt doch theoretisch viel über die Landwirtschaft, oder? Es heißt ja nicht gleich, dass du mit anpacken musst. Oh, weißt du was? Ich werde jetzt Carter holen und dann treffen wir uns einfach in dem Gasthaus, in Ordnung?" ein Nicken von Mary folgt. "Gut, dann sage ich mal bis gleich, Mary. Wir sehen uns im Gasthaus."

-Maria geht-

Ein seufzen:" Theoretisch ja sicher, habe ja alle Bücher hier gelesen. Aber wie soll ich ihm dann damit helfen." Ein erneuter Seufzer: Gut, treffen wir uns dann da. Ich schalte nur noch alles hier aus, dann komm ich direkt dort hin. Bis gleich dann, Maria."
Maria ist gegangen. Mary geht zu ihrem PC, speichert alle wichtigen Daten ab, dann erst schaltet sie den PC auch aus. Das hat sie mittlerweile schon heraus bekommen, das sie erst Speichern muss, bevor sie den PC aus schaltet.
Dann zieht sie ihre Jacke an, geht hinaus, schließt die Tür ab und geht hinüber zum Gasthaus,
das jetzt von Ann geführt wird.

~geht zum Gasthaus~